„Diagnostik vor Therapie“ ist der Grundgedanke der Zeitgemässen Selektiven Entwurmung. Aufgrund der zunehmenden Wirkstoffresitenzproblematik bei vielen Wurmarten ist es sehr wichtig, nicht blind mit Kanonen auf Spatzen zu schiessen.
Die bisherige Entwurmungsstrategie mit 4 x jährlich wechselnden Wirkstoffen hat zwar die Großen Strongyliden weitgehend ausgerottet, aber die nur vorherrschenden Kleinen Strongyliden haben durch ihren kürzeren Entwicklungszyklus gelernt, sich an die verwendeten Wirkstoffe zu gewöhnen und daher sind einzelne Wirkstoff auf unterschiedliche Wurmpopulationen in vielen Beständen nicht mehr ausreichend wirksam. Diese Wirkstoffresitenzen gilt es durch gezielte Kotuntersuchungen zu finden, um dann die resistenten Wurmstämme durch den Einsatz von wirksamen Wirkstoffen zu vernichten.
Diagnostik vor Therapie entspricht auch der Forderung des tierärztlichen Hausapothekengesetzes nach „evidenz based medicin“ kurzgesagt: „nur bei entsprechendem Nachweis wird ein Medikament gegeben und nach der Behandlung die Wirkung kontrolliert“