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“Wenn die Eosinophilen Granulozyten (kurz: Eos) im Blut erhöht sind, hat das Pferd Würmer und muss entwurmt werden.“ Leider wird das immer wieder behauptet, stimmt aber so pauschal nicht. Eosinophile Granulozyten sind spezialisierte weiße Blutkörperchen, die zwar bei einem Parasitenbefall (Endo- UND Ektoparasiten) erhöht sein können, aber auch bei allergischen Erkrankungen, bei Autoimmunkrankheiten oder bei einem abklingenden Infekt. Erhöhte Eos sagen also erstmal „nur“ aus, dass das Immunsystem gerade gegen etwas angeht. Gerade Pferde mit Hautproblemen, Ekzemen, Allergien etc. haben sehr häufig noch andere erhöhte Werte.

Gesellt sich zu erhöhten Eosinophilen Granulozyten noch eine Anämie, sollte auf jeden Fall eine Kotprobe untersucht werden. Ggf. kann auch ein Bandwurm-Speicheltest Sinn machen. Es stimmt nicht bei allen Wurmarten, dass es Glückssache ist, dass man Eier in der Kotprobe findet, diese Aussage gilt nur für Bandwurmeier. Strongyliden (das ist die Wurmart, mit der alle weidenden Pferde regelmäßig zu tun haben) sind Dauerausscheider. Wenn erwachsene Würmer da sind, scheiden diese auch 24/7 nahezu die gleichen Eimengen aus, d.h. ein Niedrigausscheider trägt wenige erwachsene Strongyliden in sich und scheidet daher kontinuierlich nur wenige Eier aus, ein Hochausscheider trägt viele erwachsene Strongyliden in sich und scheidet damit auch kontinuierlich hohe Eimengen aus.

Diese Hochausscheider wollen wir mit der ZSE finden, um durch eine gezielte Behandlung die erwachsenen Würmer abzutöten und damit die Eiausscheidung für eine Weile deutlich zu senken bzw. komplett auszuschalten. Auch nach einer Wurmkur sind die Pferde nicht wurmfrei, es bleiben immer Stadien über, die sich weiterentwickeln und schließlich zu erwachsenen Würmern werden. Nach einer gewissen Zeit (abhängig vom Wirkstoff ca. 6-12 Wochen) setzt die Eiausscheidung wieder ein und das Ganze beginnt von vorne. Auf der Weide befinden sich immer Strongylidenlarven, die täglich mit dem Gras neu aufgenommen werden.

In jedem Fall ist es immer eine gute Idee, bei einem Verdacht auf eine Wurmproblematik erst eine Kotprobe untersuchen zu lassen und nicht gleich ein Anthelminthika zu verabreichen. Ihr wisst ja: Diagnostik vor Therapie! Ein entsprechendes Mitgliedslabor der AG.ZE berät Euch hierzu gerne. Übrigens: Nachgewiesene Hochausscheider, also Pferde, die nachweislich viele Strongyliden-Eier mit dem Kot ausscheiden, haben oft keine erhöhten Eos, weil der Körper nicht aktiv gegen den Wurmbefall ankämpft.