Mit der sogenannten “Wurmspritze” oder auch “Wurminfusion” hält sich seit Jahren eine Behandlungsart gegen Endoparasiten sehr hartnäckig, die eigentlich gar nicht möglich ist. Die dafür verwendeten Injektionspräparate sind nämlich schon seit vielen Jahren nicht mehr für Pferde zugelassen, teilweise waren sie es auch nie, und das hat gute Gründe. Die Injektionsmedikamente enthalten anthelmintische Wirkstoffe, meist aus der Wirkstoffklasse der Makrozyklischen Laktone, die in öligen Substanzen gelöst sind.
Genau das ist eins der Hauptprobleme: Diese öligen Substanzen sind zur Injektion bei Wiederkäuern kein Problem, aber Pferde können – aufgrund der deutlich empfindlicheren Hautstruktur – mit sehr unangenehmen Nebenwirkungen reagieren. Dazu zählen unter anderem Abszesse, zum Beispiel durch Clostridieninfektionen. Daher muss eine solche Behandlung – auch gegen Milben – sehr gut überlegt und abgewogen werden. In den wenigsten Fällen ist eine wirksame Behandlung mit oralen Wurmpasten nicht möglich oder zielführend.
Ausnahmen sind zum Beispiel Pferde mit massiver Magenproblematik, aber auch da kann man meist mit entsprechender Unterstützung des Magens eine nötige Behandlung per Maulspritze durchführen. Daher wendet euch an euren ZSE-Berater, bevor ihr eurem Pferd eine entwurmende Spritze oder Infusion geben lasst. Wir beraten euch gerne.