Mythos 1: Ein Pferd, das 4-mal pro Jahr entwurmt wird, ist „wurmfrei“.
Fakt ist: 100 % sauber, beziehungsweise wurmfrei, gibt es nicht. Weder die strategische Behandlung (4x jährlich Entwurmung mit wechselnden Wirkstoffen) noch die ZSE sind 100 % sicher, denn es gibt immer unzählige Wurmstadien im Pferd, die teilweise nicht nachweisbar sind und auch von den Wirkstoffen der Wurmkur nicht erreicht werden.
Mythos 2: Kotproben sind unzuverlässig, da die Endoparasiten nicht immer Eier ausscheiden.
Fakt ist: Für die Erkennung von Strongyliden sowie Spulwürmern sind Kotproben eine geeignete Methode, da diese Wurmarten kontinuierliche Ausscheider sind. Es gibt jedoch keine Eiausscheidung für eine gewisse Zeit nach der Eingabe einer Wurmkur; der Zeitraum ist abhängig vom gegebenen Wirkstoff.
Mythos 3: Die Pferde infizieren sich über das Schnüffeln an oder das Fressen von Pferdeäpfeln mit Würmern.
Fakt ist: Nein, das tun sie nicht. Pferde infizieren sich, wenn sie die Larven fressen, die sich aus oder in den ausgeschiedenen Wurmeiern entwickeln. Die Strongylidenlarven wandern aus den Pferdeäpfeln aus und sitzen dann an den Grashalmen. Spulwurm- und Oxyurenlarven werden mit der Einstreu oder Heu, das am Boden liegt und verunreinigt ist, wieder aufgenommen. Die Larven brauchen nach der Eiausscheidung eine Weile, bis sie sich zu infektiösen Stadien entwickelt haben.
Mythos 4: Einem verwurmten Pferd sieht man den Wurmbefall an.
Fakt ist: Optisch kann man dies nur bei massivem Befall erkennen – und auch dann nicht bei allen Wurmarten. Sichtbar wirkt sich ein massiver Befall von Spulwürmern vor allem bei Jungpferden aus. Hier ist er erkennbar am stumpfen Fell, am Entwicklungsrückstand und am aufgetriebenen Bauch. Oxyuren zeigen sich oft durch Scheuern des Schweifs, was durch die Eiablage auf der Haut um den After verursacht wird, oder auch durch die Sichtung von Würmern im Kot.
Mythos 5: Abgeschnittene Schweifhaare, Kokosraspeln, Karotten oder Kräuter vertreiben die Würmer aus dem Darm.
Fakt ist: Freiwillig verlassen die Endoparasiten den Darm nicht, egal wie das Klima im Darm ist. Nur chemische Wurmkuren haben eine abtötende Wirkung auf die Endoparasiten, sodass der Lebenszyklus unterbrochen wird.
Dies ist nur eine kleine Auswahl der unzähligen Mythen, die rund um die Endoparasiten kursieren.