Die ZSE ist letztendlich notwendig geworden und entstanden, da in den letzten Jahren bei immer mehr Beständen verschiedene Wurmarten Resistenzen gegen die vorhandenen Wurmkurwirkstoffe entwickelt haben. Durch unsachgemäßen Einsatz der Wurmkuren, z. B. Unterdosierung, häufige Wiederholung des gleichen Wirkstoffs usw., konnten sich die Wurmpopulationen an die gegebenen Wirkstoffe gewöhnen und eine Resistenz entwickeln. Das bedeutet, dass die gegebenen Wirkstoffe die vorhandenen erwachsenen Würmer nicht vollständig abtöten, und teilweise sehen wir sogar einen Anstieg der Eiausscheidung nach der Wurmkurgabe. Hiermit versuchen die angegriffenen Würmer den Arterhalt zu sichern.
Zur Vermeidung weiterer und zur Verdrängung bestehender wirkstoffresistenter Wurmpopulationen ist es sehr wichtig, Refugien zu bilden – das sind Wurmstadien, die nicht mit den Wirkstoffen in Kontakt kommen (siehe Schaubild). Da keine Firma daran arbeitet, ist es sehr wichtig, die vorhandenen Wirkstoffe zu schonen und restriktiv nur bei Bedarf einzusetzen. Die pauschale Entwurmung ganzer Bestände ohne vorherige Diagnostik sollte zeitnah der Vergangenheit angehören. Das ist unser Ziel, und dafür arbeiten wir – Diagnostik vor Therapie – zum Schutz der Gesundheit unserer Pferde (und aller anderen Tiere).