Für eine erfolgreiche Ersteinsendung benötigen Sie folgende Formulare:
Vorgehen bei der Zeitgemäßen Selektiven Entwurmung
"ZSE sollte nicht als starres Programm verstanden werden, sondern es sollte individuell eine sinnvolle Kombination aus Beprobungen und Behandlungen angepasst auf das Einzelpferd und den Bestand erarbeitet werden " Nana Keck 2020
Nachfolgend erfahren Sie, wie die Teilnahme an der Zeitgemäßen Selektiven Entwurmung abläuft. Lesen Sie, welche Untersuchungen gemacht werden, wie Sie am besten Proben entnehmen und vieles mehr. Auch im PDF finden Sie die wichtigsten Informationen:
Der beste Startzeitpunkt
Hat man sich entschlossen, das Endoparasitenmanagement seines Pferdes / seines Bestands auch nach den Regeln der Zeitgemäßen Selektiven Entwurmung zu handhaben, ist ein Start im Frühjahr (Mitte bis Ende März) optimal. Dann ist das erste Jahr, das sogenannte Kategorisierungsjahr gleich auch das Kalenderjahr, denn im Winter haben die Parasiten Winterpause. Selbstverständlich ist aber auch ein Start zu jedem anderen Zeitpunkt möglich, jedoch darf dann das "SE-Jahr" nicht mit dem Kalenderjahr verwechselt werden.
Wenn Sie sich entschlossen haben, das Parasitenmanagement Ihrer/s Pferde(s) im Rahmen der Zeitgemäßen Selektiven Entwurmung durchzuführen, sammeln Sie die Proben gemäß der "Anleitung Probennahme", füllen Sie bitte den Anamnesebogen aus und legen ihn Ihrer ersten Einsendung sowie den Untersuchungsauftrag bei:
Das Kategorisierungsjahr
In Ihrem ersten ZSE-Teilnahmejahr, dem sogenannten Kategorisierungsjahr (ein Jahr ab Beginn der Teilnahme, nicht das Kalenderjahr), untersuchen wir den Kot Ihres Pferdes insgesamt vier mal.
Die Intervalle dieser Beprobungen werden individuell auf Ihr Pferd bzw. den Bestand entsprechend der Befunde angepasst.
Nach jeder Probeneinsendung erhalten Sie einen Befund sowie eine Behandlungsempfehlung, die Ihnen sagt, ob und mit welchem Wirkstoff zu behandeln ist. Muss ein Pferd auf Strongyliden oder Spulwurm behandelt werden, so benötigen wir von diesem Tier 14 Tage nach der Behandlung eine erneute Kotprobe, um eine Wirksamkeitskontrolle durchführen zu können. Dies wird Ihnen mit der Behandlungsempfehlung mitgeteilt.
Am Ende des Kategorisierungsjahrs wird Ihr Pferd anhand der Strongyliden-EpG (Eier per Gramm Kot) eingeteilt in eine Ausscheiderklasse:
- Null- und Niedrigausscheider sind Pferde, die bei ALLEN der vier Beprobungen unter 200 EpG hatten und daher nicht behandelt wurden
- Unklare Ausscheider sind Pferde, die schwankende Ergebnisse übers Jahr zwischen unter 200 EpG und mässig darüber (bis ca. 500 EpG) Strongyliden aufwiesen
- Hochausscheider sind Pferde die bei jeder Probe deutlich erhöhte Werte zeigen
Die Folgejahre
Bei den Null-und Niedrigausscheidern (Klassifizierung siehe Kategorisierungsjahr) kann die Menge der Kotuntersuchungen im zweiten und den folgenden Jahren verringert werden. Wie viele Kotuntersuchungen genau zu empfehlen sind, sollte für das jeweilige Pferd unter Berücksichtigung der individuellen Haltungsbedingungen sowie des Entwurmungs –und Weidemanagments des Stalls ermittelt werden. Sie bekommen von uns dazu die passende Empfehlung.
Bei den Hochausscheidern wird man unter Umständen eine kontinuierliche Behandlung für ein Jahr empfehlen, danach starten sie erneut in das erste Kategorisierungsjahr. Sehr oft können sie dadurch ihren Hochausscheiderstatus verlieren und somit langfristig gesünder und mit weniger Belastung leben. Auch diesbezüglich werden Sie von uns beraten.
Unabhängig davon, wie viele Proben im Jahr sie einschicken, legen Sie bitte jeder Probe den Untersuchungsauftrag bei:
Safe Start
Oft wird empfohlen, mit der Zeitgemäßen Selektiven Entwurmung mit einer Gabe eines Kombipräparats im Winter zu beginnen. Hintergrund ist, dass zu dieser Zeit oft sowieso gegen Magendasseln und Bandwurm behandelt wird und man dann sagt, die Pferde starten "sauber" in das Kategorisierungsjahr, sind also ziemlich frei von Endoparasiten. Hierbei wird eine Wirkstoffkombination aus Moxidectin und Praziquantel eingesetzt.
Moxidectin wirkt gegen die folgenden Endoparasitenarten:
- Alle Strongylidenarten, auch gegen die Wanderstadien der Großen Strongyliden und gegen die sogenannten „persistierenden Larven“ der Strongyliden in der Darmwand. Diese sind verantwortlich für das Auftreten einer sogenannten „Larvalen Cyatostominose“, einer meist tödlich verlaufenden Durchfallerkrankung.
- Magendasseln
- eingeschränkt auch gegen Spulwürmer und Oxyuren
Praziquantel setzt man gegen alle beim Pferd vorkommenden Bandwurmarten ein.
Ob und wann nun ein „Safe Start“ erfolgen sollte, sollte immer individuell auf das jeweilige Pferd und seine bisherige Entwurmungshistorie sowie das Entwurmungs-und Hygienemangment des Bestands angepasst werden.
Gerne beraten wir Sie zum Einstallmanagement in Ihrem Bestand.
Untersuchungen, die im Rahmen der ZSE durchgeführt werden
Die nähere Erklärung der wichtigsten Untersuchungen:
Erstuntersuchung
Beinhaltet modifiziertes McMaster Verfahren und kombiniertes Sedimentations-Flotations-Verfahren, um einen Überblick zu gewinnen, welche Endoparasitenarten im jeweiligen Pferd und - bei Beprobung aller Pferde - im Bestand vorliegen. Entsprechend der Ergebnisse wird eine Empfehlung zur Behandlung sowie zur nächsten Beprobung erstellt.
Erweiterte Untersuchung
Es wird turnusmäßig empfohlen, einmal jährlich, am besten im Herbst ein erweitertes Screening mit modifizertem McMaster Verfahren sowie kombiniertem Sedimentations-Flotations-Verfahren zu bestellen
Folgeuntersuchung
Modifiziertes McMaster Verfahren zur Feststellung des Verlaufs des Endoparasitenstatus über's Jahr
Wirksamkeitsuntersuchung
Modifiziertes McMaster Verfahren zur Feststellung der Wirksamkeit des eingesetzten Medikaments, indem die Zahlen vorher und nachher verglichen werden (EZRT = Eizahlreduktionstest)
Bandwurmscreening aus 3-Tages-Sammelprobe
Erhöhte Nachweissicherheit durch Sammlung über 3 Tage und Durchführung mehrere Ansätze des Kombinierten Sedimentations-Flotations-Verfahrens
Larvenanzucht
McMaster Verfahren zur Ermittlung der Strongyliden EpG und anschliessende Anzucht der Strongylideneier zur Unterscheidung der L3 Larven in Große und Kleine Strongyliden. Wichtig bei Pferden, die aufgrund niedriger Strongyliden-EpG länger nicht behandelt wurden oder bei Importpferden aus dem Ausland
Weitere Untersuchungen werden auf begründeten Verdacht hin individuell empfohlen.
Abklatschuntersuchung
Bei Verdacht auf Befall mit Oxyuris equi wird der Einachweis mittels Abklatschprobe vom Anus geführt Erfahren Sie hier, wie man das macht
Für weiter Informationen zu den Untersuchungsmethoden und auch allem weiterem stehen wir Ihnen Telefonisch gerne zur Verfügung.